Zum Lagebericht 2011 der KG Berlin - Umgang mit kritischen Mitgliedern der KG Berlin
Vorbemerkung:
Obwohl mir irrational anmutende Reaktionen von Vorständen der Genossenschaft aus meiner zeitweiligen Aufsichtsratstätigkeit nicht fremd sind, hat mich die abrupte Absage des vereinbarten Gesprächstermins und besonders ihre Begründung etwas überrascht. In dem folgenden kurzen telefonischen Wortwechsel exponierte sich Frau Joachim dahingehend , dass man mir ein Gesprächsangebot unterbreitet hätte, sich weitere Gesprächsteilnehmer nicht vorschreiben lasse und schon gar nicht ,“wenn nicht mit offenen Karten gespielt würde“ (was immer das heißen soll.)
Dass ich auf einen mir vertrauten Begleiter Wert legen würde, hatte ich dem Vorstand avisiert. Herrn Berwald – der sich mit den zu besprechenden Sachverhalten ebenfalls bestens auskennt -hatte ich darum gebeten, nachdem ich das von mir gleichfalls als sachkompetent geschätzte ehemalige Mitglied , der Vertreterversammlung , Herr Paech, nicht erreichen konnte.
Wenn der Vorstand Herrn Berwald wegen seiner Anfechtung der letzten Wahl zur Vertreterversammlung keine besondere Sympathie entgegen bringen kann, sollte man vom Leitungsgremium unserer großen Genossenschaft doch so viel Souveränität erwarten, ihn für eine sachbezogene Diskussion zu „ertragen“. Ich kann die Absage des Gesprächs nur als Ausdruck des Bemühens ansehen, der kritischen Auseinandersetzung mit den - angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage unserer Genossenschaft besonders gravierenden - Managementdefiziten aus dem Wege zu gehen.
Von: Mareen Joachim
Gesendet: Mittwoch, 29. August 2012 16:24
An: Dr. Tuttlies
Betreff: AW: Terminbestätigung
Sehr geehrter Herr Dr. Tuttlies,
wir betonen, dass wir mit Ihnen einen Gesprächstermin vereinbart haben, den Sie wahrnehmen hätten können. Ihr unsachliches Verhalten hingegen zeigt doch, dass Ihr Interesse an einer inhaltlichen Auseinandersetzung begrenzt ist.
Mit freundlichen Grüßen
Mareen Joachim
Vorstand Mitgliederbereich
_________________________________________
Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend eG
Josef-Orlopp-Str. 32-36
10365 Berlin
Tel.: 030-5 56 77-0
Vorstand: Heiderose Reimer, Mareen Joachim
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Karl Kauermann
eingetragen im Genossenschaftsregister unter Nr. 439
beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Steuer-Nr. 29/329/00387
Von: Dr. Tuttlies
Gesendet: Dienstag, 28. August 2012 20:38
An: Mareen Joachim
Betreff: AW: Terminbestätigung
Sehr geehrte Frau Joachim,
Da Sie einer Auseinandersetzung zu den vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage unserer Genossenschaft von mir kritisierten Managementdefiziten aus dem Wege gehen wollen, sehe ich mich gezwungen, das öffentlich zu machen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Tuttlies
Von: Mareen Joachim
Gesendet: Montag, 27. August 2012 14:03
An:
Betreff: Terminbestätigung
Sehr geehrter Herr Dr. Tuttlies,
hiermit bestätigen wir Ihnen den Gesprächstermin bei uns im Hause am kommenden Mittwoch, 29.08.2012, um 16.30 Uhr.
Mit freundlichen Grüßen
Mareen Joachim
Vorstandsmitglied
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Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend eG
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Vorstand: Heiderose Reimer, Mareen Joachim
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Karl Kauermann
eingetragen im Genossenschaftsregister unter Nr. 439
beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Steuer-Nr. 29/329/00387
Von: Dr. Tuttlies
Gesendet: Dienstag, 31. Juli 2012 22:22
An: 'vorstand@konsum-berlin.de'
Betreff: Jahresabschluss 2011/E-Mail von Frau Joachim vom 23.Juli 2012
zu einem Gespräch bin ich ja gerne bereit, aber die Klärung von „Verständnisfragen“ kann wohl kaum dessen Inhalt sein. Ich sehe darin nur die Fortsetzung Ihrer Bemühungen , Ihre Fehlleistungen seit der Entlassung aus der Insolvenz zu bemänteln.
Mit meiner E-Mail vom 18.Juli 2012 hatte ich – wie ich meine- die wirtschaftliche Lage des Unternehmens als recht desolat eingeschätzt , Ihre Analyse der Situation und Ursachen als völlig unzureichend bewertet und das Fehlen substanzieller betriebswirtschaftlicher Konsequenzen für den Ausweg aus der Misere kritisiert. Ich mache noch einmal deutlich :
-Seit 2008 wurden Verluste in Höhe von rd. 7 Millionen Euro verursacht. Geplant waren Gewinne von 6 Millionen bis 2012.
-Die Verluste haben das in die Rücklage eingestellte , mit dem Sanierungsgewinn generierte Kapital zur Hälfte aufgezehrt.
-Der Kapitalverzehr wird durch die Bewertung der Finanzanlagen verschleiert.
- Die Ursache der Verluste wird ausschließlich mit Abschreibungen , die angeblich zum großen Teil einmalig seien und in ihrer rentabilitätssenkenden Wirkung bagatellisiert werden , begründet. Jegliche Auseinandersetzung mit der verfehlten Zielen des Businessplanes fehlt.
- Die Aussichten für die Regenerierung der Geschäftsanteile werden völlig nebulös erwähnt.
-Die Chancen für die überlebenswichtige Anschlussfinanzierung bleiben völlig im Dunkeln. ( Auch wenn die Eurohyp dafür nicht mehr zur Verfügung steht , wäre es naheliegend , die Entwicklung der sogenannten Compliance Kennziffern zu analysieren und nicht nur eine positive Schuldnerrolle zu rühmen. )
Hinzufügen will ich hier , dass der „Tätigkeits“-bericht des AR und die Zusammenfassung der Prüfungsergebnisse angesichts der wirtschaftlichen Lage der Genossenschaft geradezu nichtssagend sind!
Für ein Gespräch dazu stehe ich also zur Verfügung. Sachdienlich wäre die Teilnahme eines für die betriebswirtschaftlichen Belange zuständigen AR-Mitgliedes und vielleicht auch des Sprechers der Vertreter. Wir könnten uns dann sicher auch darüber verständigen, ob auch ich jemand hinzuziehe.
Von: Mareen Joachim
Gesendet: Montag, 23. Juli 2012 15:29
An:
Betreff: AW: Jahresabschluss 2011
Sehr geehrter Herr Dr. Tuttlies,
da Sie recht umfängliche Verständnisfragen zum Jahresabschluss 2011 zu haben scheinen, bieten wir Ihnen ein persönliches Gespräch mit uns an. Urlaubsbedingt schlagen wir Ihnen eine Terminvereinbarung für die zweite Augusthälfte vor. Sollten Sie Interesse haben, setzen Sie sich bitte telefonisch mit uns für einen kurzfristigen Kalenderabgleich in Verbindung.
Mit freundlichen Grüßen
Mareen Joachim
Vorstand Mitgliederbereich
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Konsumgenossenschaft Berlin und Umgegend eG
Josef-Orlopp-Str. 32-36
10365 Berlin
Tel.: 030-5 56 77-0
Vorstand: Heiderose Reimer, Mareen Joachim
Vorsitzender des Aufsichtsrates: Dr. Karl Kauermann
eingetragen im Genossenschaftsregister unter Nr. 439
beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg
Steuer-Nr. 29/329/00387
Von: Dr. Tuttlies
Gesendet: Mittwoch, 18. Juli 2012 17:45
An: Anne Becker, KONSUM Berlin
Betreff: Jahresabschluss 2011
ich bedanke mich für die Übermittlung des Geschäftsberichtes 2012, in dem dieses Mal auch die Bilanzen und Ergebnisrechnungen der das Kerngeschäft tragenden drei Immobilientöchter enthalten sind.
Leider hat sich die wirtschaftliche Lage des Unternehmens kaum zum Besseren entwickelt. Das Geschäftsergebnis ist erneut negativ , das Anlagevermögen ist -nach Eliminierung der Neuinvestitionen- weiter geschrumpft.
Mit Ihrer Wertung der Ergebnisse für 2011 und dem Ausblick 2012 werden Sie dieser Entwicklung in keiner Weise gerecht. Meine seit langem bestehenden Zweifel hinsichtlich einer betriebswirtschaftlich fundierten Unternehmensführung werden dadurch weiter verstärkt.
Am Beispiel folgender Defizite will ich das demonstrieren:
1.In den Jahren nach Entlassung aus der Insolvenz sind bis 2011 Verluste von mehr als 5 Millionen Euro entstanden . Bis 2012 sollten aber 6 Millionen Gewinn erwirtschaftet und in die Rücklage eingestellt werden. Sie gehen mit keiner Silbe auf diese Problematik ein, so dass auch jegliche unternehmerische Konsequenzen zu vermissen sind. Und ich darf auch daran erinnern, dass erst nach Einstellung der 6 Millionen in die Rücklage Gewinne für die Regenerierung der Eigenkapitalanteile herangezogen werden sollten.
2.Für die Erklärung der Rentabilitätsdefizite ziehen Sie nur die Abschreibungen heran und werfen dabei auch noch planmäßige und außerplanmäßige Afa in einen Topf.(4. Absatz auf Seite 4). Wie wollen Sie übrigens plausibel machen , dass für Sie alle außerplanmäßigen Abschreibungen einmalige Aufwendungen sind . Für die Folgen eines Brandschadens mag das ja zutreffen. Wie verhält es sich aber mit für Mietobjekte üblichen Ertragswertanpassungen? (in dem recht gestelzten Deutsch sind das bei Ihnen „Immobilien( die) auch anhand anderer schwankender bewertet (werden) , wie etwa Mieteinnahmen , die sich mit dem Objekt realistisch erzielen lassen.“) Wie übrigens Grundstücke und Gebäude in den Bilanzen bewertet. –lt. S. 8 zu Anschaffungskosten!?
3.Ihre Interpretation der „Abschreibungen auf Sachanlagen“ spottet aber – mit Verlaub gesagt- jeder betriebswirtschaftlichen Denkweise. Selbstverständlich sind Abschreibungen Buchwertkorrekturen, „ die nicht mit dem Abfluss von Geldsummen verbunden sind.“ (S.4 letzter Absatz). Im Gegenteil, sie sogar Liquidität generieren, wenn sie -zusammen mit allen übrigen Kosten – im Rahmen der Umsatzerlöse „verdient“ werden. Das gehört zur Cash-Flow Berechnung. Für jegliche Rentabilitätsberechnung sind Abschreibungen nun einmal Kosten wie alle anderen Aufwendungen. Sie verzehren Kapital, wenn Sie nicht durch Erlöse gedeckt werden. Das gehört aber alles eigentlich zum elementaren betriebswirtschaftlichen Handwerkszeug. Ich frage mich deshalb, ob Sie mit Ihrer Berichterstattung die eigentliche Problematik bagatellisieren wollen? ( Anderenfalls wäre das ja Dilettantismus .)
4.Die Rentabilitätsberechnung für die Neubauten liest sich ja ganz gut. Vollständig wäre sie aber erst , wenn dem Gesamtaufwand der Gesamtnutzen gegen übergestellt würde. Dazu gehören aber auch die Aufwendungen für Abriss, Investitionsvorbereitung und fortfallende Einnahmen aus zu ersetzen-
5. Alle Aussagen zu der überlebenswichtigen Umfinanzierung sind so schwammig, dass Zweifel an dem ausreichend problembewußten und engagierten Herangehen an die Lösung der Probleme geweckt werden. Oder soll das sehr schwierige Unterfangen etwas umnebelt werden?
6.Ihre Formulierung auf Seite9/10 zur „ Wiederauffüllung der abgeschriebenen Geschäftsguthaben“ entbehrt wirklich nicht einer gewissen Chuzpe. Dass lt. Satzung erst ab 2012 die Geschäftsanteile generiert werden dürfen , besagt doch gar nichts, wenn die Möglichkeiten dafür unerwähnt bleiben.
Dass der Abschluss von den Vertretern festgestellt wurde , ist bei der Qualität eigentlich verwunderlich.
Von Ihrer Stellungnahme mache ich abhängig , ob ich versuchen werde, mindestens die Vertreter für die Problemhaftigkeit zu sensibilisieren.